Protestaktion gegen geplante Laufzeitverlängerungen
Aus dem Newsletter von .ausgestrahlt vom 03.11.2022 |
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Atomkraftgegner widersprechen EnBW
In dem SWR Beitrag "Wie sich das AKW Neckarwestheim auf den Streckbetrieb vorbereitet" vom 25.10.2022 gibt es folgenden interessanten Absatz:
Atomkraftgegner widersprechen EnBW
Der Bund der Bürgerinitiativen Mittlerer Neckar e.V. widerspricht in einer schriftlichen Reaktion den Angaben der EnBW. In der Mitteilung an den SWR heißt es zu den Rissen in den Rohren, die "Risse lassen sich nicht beseitigen, und nicht verschließen, [sic] und sie wurden auch nicht verschlossen". Zudem heißt es zu der Aussage der EnBW, die Rohre seien dicht: "Es ist entlarvend, dass die EnBW stereotyp immer wieder etwas widerlegen will, was gar niemand gesagt hat. Es zeigt [...], dass die EnBW vom eigentlichen Problem ablenken will, nämlich der fehlenden Reststabilität ("Resttragfähigkeit") der angegriffenen Rohre."
Link zum vollständigen Artikel:
https://www.swr.de/swraktuell/baden-wuerttemberg/heilbronn/enbw-details-zu-streckbetrieb-akw-neckarwestheim-brennelemente-sicherheit-100.html
Das Gebet - 2015
In der arte Mediathek gefunden:
"Das Gebet" erzählt ganz wie das Buch von Swetlana Alexijewitsch nicht von Tschernobyl, sondern vom Leben in Tschernobyl, damals und heute. Noch heute sind die Folgen weltweit zu spüren, doch wissen wir wenig über die Überlebenden und wie diese mit ihren Erinnerungen zurechtkommen. Ihr vielstimmiges Klagelied soll die Zuschauer dazu anregen, das menschliche Dasein zu hinterfragen.
Der Atomunfall in Tschernobyl ereignete sich am 26. April 1986 im ukrainischen Lenin-Kernkraftwerk, in der einstigen Sowjetunion. 18 Tage sollte es dauern, bis der glühende Reaktor gelöscht war. Rund 600.000 Arbeiter kamen als „Liquidatoren” aus der Ukraine, aus Weißrussland, Lettland, Litauen und Russland, um die umliegenden Gebiete zu dekontaminieren und von den verstrahlten Trümmern zu befreien. 60.000 von ihnen starben unmittelbar nach dem Einsatz, knapp 200.000 trugen lebenslange Krankheiten davon.
Die Katastrophe von Tschernobyl steht als Super-GAU auf der siebten und höchsten Stufe der internationalen Bewertungsskala für nukleare Ereignisse, ganz wie der Unfall in Fukushima von 2011.
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Dabei ist der Dokumentarfilm bewusst subjektiv gehalten, um die ganz persönlichen Schicksale zu verstehen, aus denen die Wirklichkeit in Tschernobyl besteht. Für viele ist Tschernobyl bereits Geschichte, weit entfernte Geschichte, in einem weit entfernten Land. Oft vergisst man, dass Tschernobyl hier und heute fortlebt. Doch die Wunden der Vergangenheit müssen heilen, um positiv in die Zukunft zu blicken.
Dauer: 82 Min., Verfügbar :Vom 22/03/2022 bis 20/03/2023
https://www.arte.tv/de/videos/067132-000-A/das-gebet/
Grüne: Basta-Entscheidung von Olaf Scholz zum AKW Emsland unnötig und falsch
Julia Willie Hamburg und Christian Meyer nahmen für Bündnis 90/Die Grünen im Landtag Niedersachsen Stellung zur Kanzler-Entscheidung für einen befristeten Streckbetrieb des AKW Emsland (18.10.2022):
"Dass Olaf Scholz die Richtlinienkompetenz für einen befristeten Weiterbetrieb des Atomkraftwerks Emsland gezogen hat, ist unnötig und ohne fachlich Grundlage. Sie blockiert den Ausbau und die Nutzung der Erneuerbaren Energien. Denn an den bisherigen Fakten - den Ergebnissen des Stresstests sowie an der Energiesituation in Niedersachsen hat sich nichts geändert. Der Stresstest der Bundesregierung hat im Weiterbetrieb dieses Reaktors ausdrücklich keinen Nutzen gesehen. Im Gegenteil: Für den Strom aus dem AKW Emsland werden schon jetzt regelmäßig Windräder abgeschaltet. Insofern fehlt jede energiepolitische Begründung für diese Entscheidung. Das Sicherheitsrisiko jedoch steigt."
Bitte lesen Sie die vollständige Pressemitteilung unter:
https://www.fraktion.gruene-niedersachsen.de/presse/pressemeldungen/artikel/gruene-basta-entscheidung-von-olaf-scholz-zum-akw-emsland-unnoetig-und-falsch.html
Stromversorgung gesichert – ohne AKW
Gelesen im .ausgestrahlt-Magazin Nr. 56 (Okt./Nov./Dez. 2022), online verfügbar über diesen Link
Der Stresstest 2.0 zeigt: Deutschland könnte selbst im ungünstigsten, extrem unwahrscheinlichen Szenario in der Stunde der maximalen Netzbelastung viel mehr Strom erzeugen, als verbraucht wird. Sogar im südwestdeutschen Netzgebiet sind dann noch zahlreiche Kraftwerke ungenutzt.
Annahmen des Extremszenarios (+++):
- Weiterhin massive Ausfälle bei französischen AKW (nur 40 von 68 GW verfügbar)
- Ausfall von 8,25 GW (Reserve-)Kraftwerken in Deutschland
- Ausfall der Hälfte der Gaskraftwerke in Süddeutschland und Österreich wegen Gasmangel
- 1 Mio. Heizlüfter, die ungeachtet der Betriebskosten nonstop laufen (+2,5 GW, +5 TWh)
- Alle AKW wie gesetzlich vereinbart zum 31.12.2022 abgeschaltet
Im- & Export:
Deutschland kann selbst in dieser Extremsituation mehr als 3 Gigawatt Strom exportieren oder durchleiten. Für einen noch größeren Export (insbesondere nach Frankreich oder in die Schweiz), wie ihn das aktuelle Strommarktdesign erlaubt, fehlen nicht Kraftwerkskapazitäten, sondern Stromleitungen..ausgestrahlt fordert:
- Schluss mit der unbegründeten Panikmache vor angeblichem Blackout
- Es darf nur Strom exportiert werden, der auch transportiert werden kann
- Alle AKW jetzt abschalten – spätestens am 31.12.2022
Weitere Informationen zum Stresstest 2.0 unter:
05.09.2022 - Pressemitteilung des BMWK: Stresstest zum Stromsystem: BMWK stärkt Vorsorge zur Sicherung der Stromnetz-Stabilität im Winter 22/23
BUND-Studie zu Gesundheitsgefahren für Arbeiter*innen und Anwohner*innen von Atomanlagen – Nein zu Verlängerung von Laufzeiten
Gefunden in den Pressemitteilungen des BUND vom 05.10.2022:
In der Debatte um Laufzeitverlängerungen der deutschen Atomkraftwerke (AKW) werden Risiken und Gefahren eines Weiterbetriebes der AKW zurzeit größtenteils ausgeblendet. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) kritisiert dies und zeigt in einer neuen Studie, dass auch beim Normalbetrieb der AKW Gesundheitsgefahren durch radioaktive Freisetzungen bestehen.
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Der Bericht „Unsichtbare Opfer der Atomkraftnutzung – Strahlende Arbeitsplätze und Umgebungskontaminationen“ von Inge Schmitz-Feuerhake, Wolfgang Hoffmann, Oda Becker und Karin Wurzbacher beruht auf der Zusammenschau zahlreicher wissenschaftlicher Studien, die die Strahlenfolgen des Betriebs von Atomanlagen darlegen. Krebserkrankungen treten meist zeitversetzt auf und genetische Schäden zeigen sich erst in den nächsten Generationen. Opfer des ehemaligen Betriebs des Uranbergwerks WISMUT in der DDR und andere Arbeitnehmer*innen mit strahlentypischen Erkrankungen haben bis heute so gut wie keine Aussicht auf Anerkennung einer Berufskrankheit.
Bericht zur Lage der Atomindustrie 2022: Russland dominiert weltweiten Markt
Aus der Pressemitteilung von Jutta Paulus vom 05.10.2022:
Zum soeben veröffentlichten „World Nuclear Industry Status Report 2022“, dem jährlich erscheinenden Bericht zur weltweiten Lage der Atomindustrie, kommentiert die Energieexpertin und grüne Europaabgeordnete Jutta Paulus, Mitglied im Umweltausschuss, stellvertretendes Mitglied im Industrieausschuss des Europäischen Parlaments:
„Der neue Bericht zur Lage der Atomindustrie zeigt die überwältigende Vorherrschaft Russland im internationalen Atommarkt. 20 Reaktoren werden derzeit von russischen Energieunternehmen gebaut, davon 17 außerhalb der Russischen Föderation.
Es wird keine europäische Energiesouveränität geben, solange Atomkraftwerke in Europa am Netz bleiben, die von russischen Ersatzteilen und russischen Brennstäben abhängig sind. Jede Diskussion um Laufzeitverlängerungen oder Neubauten ignoriert, dass Europa mit Atomkraft niemals energieunabhängig werden kann. Ein schnellstmögliches Embargo für Uranimporte aus Russland ist überfällig. Die eng verflochtene Zusammenarbeit zwischen europäischen und russischen Unternehmen im Nuklearbereich muss beendet werden.“
Erlebnisbericht vom Besuch des stillgelegten KKW Rheinsberg
Mitglieder des Anti-Atom-Bündnisses Berlin Potsdam besuchten das stillgelegte Kernkraftwerk Rheinsberg im Rahmen der Veranstaltung "Strahlendes Erbe in Märkischer Landschaft – Zukunft und Vergangenheit einer Hochrisiko-Technologie - Fahrradtour und informative Veranstaltungen rund ums Thema Atom-Energie und Endlagerstandorte" und schrieben einen kollektiven Erlebnisbericht zu folgenden Aspekten:
- Die umweltbedrohliche „Blase“ – eine aktuelle Bedrohung für den Stechlinsee und Umgebung auf unabsehbare Zeit
- Nicht erhobene Strahlungsopfer des KKW-Betriebes Rheinsberg - Die Grade der Verstrahlung bleiben unerkannt -
- Rückbautücken – Kerntechnische Entsorgung mit Sicherheitsrisiken
- Suchen sich die Rheinsberger Kälber ihre Henker selber?
- Die Nuklear – Industrie gestern und heute
- Die EWN – Gruppe
Der Erlebnisbericht wird als Download (310 kB) bereitgestellt.
Wie viel kostet Atomenergie wirklich?
Gefunden in der Berliner Zeitung vom 28.09.2022:
Artikel von Achim Brunnengräber (Privatdozent am Fachbereich Politik und Sozialwissenschaften der FU Berlin; Leiter am Forschungszentrum für Nachhaltigkeit ein Teilprojekt des Forschungsverbundes TRANSENS – Transdisziplinäre Forschung zur Entsorgung hochradioaktiver Abfälle in Deutschland)
Der Beitrag endet mit den Sätzen:
Für den Übergang ins Zeitalter der erneuerbaren Energien sind AKW – gerade in Kriegszeiten und auch bei möglichen Versorgungsengpässen in Deutschland – im Wärmebereich völlig irrelevant. Je früher der Ausstieg erfolgt, desto weniger Aufgaben, Risiken und Kosten werden an nachfolgende Generationen überantwortet. Im Ausbau der erneuerbaren Energien liegt der Kern der Zeitenwende, nicht im Fortschreiben von Problemen, die ungesagt bleiben.
Lesen Sie den vollständigen Artikel unter:
https://www.berliner-zeitung.de/open-source/atomkraft-laufzeitverlaengerung-blackouts-in-der-akw-debatte-wie-viel-kostet-atomenergie-wirklich-li.268920
Deutscher Atomlobbyist auf Putins Gehaltsliste
Gefunden im online Magazin "ERNEUERBARE ENERGIEN" vom 22.09.2022:
In der Atombranche gibt es ähnliche Verflechtungen mit Russland wie im Gashandel. Green Planet Energy hat die Verbindungen zwischen Strippenziehern in Deutschland und bei den Russen analysiert.
In der Atombranche gibt es ähnliche Verflechtungen mit Russland wie im Gashandel. Der Vorstandsvorsitzende des deutschen Atomlobby-Verbands Kern D, Thomas Seipolt, fungiert nicht nur als oberster deutscher Atomlobbyist, sondern auch als Chef einer deutschen Tochterfirma der russischen Energiegesellschaft Rosatom. Er nutzt die aktuellen Gas-Krise, um für mehr Unabhängigkeit von fossilen Energieträgern und für einen Weiterbetrieb von Atomkraftwerken zur Energiesicherung auch über den Jahreswechsel hinaus zu werben. Nun fordern Green Planet Energy diese Personalunion samt Verflechtungen im Atomsektor sofort zu beenden.
Das deutsche Unternehmen Nukem Technologies GmbH – mitverantwortlich für den Rückbau der hiesigen Atomkraftwerke – ist fest in der Hand des staatlichen russischen Konzerns Rosatom. Und der Geschäftsführer der Tochterfirma Nukem Technologies Engineering Services GmbH, Thomas Seipolt, ist als Vorstandsvorsitzender des Vereins Kerntechnik Deutschland (KernD) zugleich der höchste deutsche Atomlobbyist. Damit existiere eine direkte Verbindung der von Wladimir Putin selbst gegründeten staatlichen Atomagentur Rosatom in die deutsche Atomlobby, ohne dass dies einer breiten Öffentlichkeit bewusst wäre, kritisiert Sönke Tangermann, Vorstand der Ökoenergiegenossenschaft Green Planet Energy.
Lesen Sie weiter unter
https://www.erneuerbareenergien.de/energiemarkt/energiemaerkte-weltweit/deutscher-atomlobbyist-auf-putins-gehaltsliste
Auf die Straße gegen Atomkraft und drohende Laufzeitverlängerungen!
Aus dem Newsletter von .ausgestrahlt.de vom 19.09.2022
Lesen, handeln, weiterschicken!
Liebe Freund*in,
lange war es nicht mehr so dringend wie jetzt, gegen Atomkraft auf die Straße zu gehen! Die Atomkraft-Fans in CDU/CSU, FDP und AfD versuchen seit Monaten, die Verunsicherung wegen des drohenden Gasmangels zu nutzen, um den Atomausstieg zu kippen. Aktuell ist die Gefahr größer denn je, dass es tatsächlich zu längeren Laufzeiten der AKW kommt.
Auch die von Wirtschaftsminister Habeck angestrebte „Einsatzreserve“ ist bereits eine mögliche Laufzeitverlängerung! Denn sie würde bedeuten, dass AKW gegebenenfalls über das gesetzliche Abschaltdatum 31.12.2022 hinaus weiter laufen oder nach diesem Abschaltdatum wieder in Betrieb genommen werden. Das Online-Magazin „Riffreporter“ hat am Wochenende aufgedeckt, dass dafür offenbar sogar akut fällige Sicherheitsüberprüfungen ausfallen und/oder neue Reaktorkerne aus bereits eingelagerten Brennelementen zusammengestückelt werden müssten.
Die „Einsatzreserve“ ist, wenn sie zum Einsatz kommt, nichts anderes als ein monatelanger „Streckbetrieb“ der AKW. Und es ist sicher, dass die Atomkraft-Fans dann mit aller Kraft versuchen werden, die einen Spalt geöffnete Tür wieder ganz aufzustoßen und einen jahrelangen Weiterbetrieb der überalterten deutschen AKW zu erreichen. Selbst vor der Forderung nach Neubauten von Atomkraftwerken schrecken sie nicht zurück.Atomkraft ist gefährlich – und für die Energieversorgung in Deutschland absolut unnötig. Der drohende Ausstieg aus dem Ausstieg bremst die Energiewende und verhindert Investitionen in erneuerbare Energien. Diese aber sind sofort und dringend notwendig, wenn wir die gesteckten Klimaziele noch erreichen wollen.
In den nächsten Wochen hast Du gleich zweimal die Gelegenheit, Deinen Protest gegen den gefährlichen Weiterbetrieb der AKW auf die Straße zu tragen.
Komm zum bundesweiten Klimastreik am Freitag, 23.9., der an zahlreichen Orten und auch in Deiner Nähe stattfindet. In München gibt es sogar einen expliziten Anti-Atom-Block beim globalen Klimastreik von Fridays For Future. Pack Deine Anti-Atom-Fahne ein und zeige Deinen Protest....
Auch in Berlin wird gestreikt, um 12:00 Uhr im Invalidenpark.
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