Bild: Demo am 11.03.2023 in Berlin (Stephan Worseck)
Aus dem Aufruf von http://kazagurumademo.de/:
Kazaguruma-Demo zum 12. Jahrestag von Fukushima: Keine strahlende Gefahr mehr - weder von AKW noch von Atombomben
Sa. 11.03.2023 ab 12:00 Uhr
Treffpunkt: Brandenburger Tor (Pariser Platz) Berlin
Wer hätte gedacht, dass der deutsche Atomausstieg kurz vor der vollständigen Abschaltung der restlichen Meiler verschoben werden würde, ausgerechnet von der Regierung, an der die Grünen beteiligt sind! Plötzlich wird überall Stimmung gemacht, als wäre der Weiterbetrieb von AKW die Lösung der Energiekrise. Dabei zeigt vor allem die Atommacht Frankreich – wo zuletzt über die Hälfte der AKW stillstanden - deutlich, dass auf Atomenergie kein Verlass ist. In der Debatte wird zudem seltsamerweise gern vergessen, welches Sicherheitsrisiko von Atomkraftwerken ausgeht und warum der Atomausstieg hierzulande nach Fukushima beschlossen worden war.
Bis Mitte April 2023 sollen alle drei deutschen AKW im Streckbetrieb laufen. Während die Befürworter behaupten, mit der Atomenergie wäre man energieunabhängig, blenden sie gern die Tatsache aus, dass EU-Staaten Uran aus Russland für die Brennstäbe weiterverarbeiten. Die Atomlobby hat erreicht, dass der Atomsektor von Sanktionen der EU verschont wird.
Der russische Angriff auf die Ukraine hat überdeutlich gezeigt, dass die atomare Drohung immer hochaktuell war. Viele Menschen, die sich bisher zur Abrüstung bekannt haben, betonen plötzlich die Wichtigkeit der nuklearen Teilhabe, der Abschreckung.
Im Ukraine-Krieg wurde auch klar: Atomkraftwerke werden in Kriegen Angriffsziele. Das größte AKW Europas Saporischschja war immer wieder unter Beschuss und wird oft von Notfall-Dieselgeneratoren betrieben. Sollte die Stromversorgung unterbrochen werden, besteht die Gefahr eines neuen Unfalls wie in Fukushima.
Kettenreaktionen und radioaktive Strahlen kennen keine Grenzen zwischen Freunden und Feinden. Sie machen auch keinen Unterschied, ob die gleiche Technologie militärisch oder zivil verwendet wird. Die einzige sichere und klimagerechte Lösung heißt, so schnell und konsequent wie möglich grüne Energie in der ganzen Welt auszubauen.
Deshalb fordern wir gemeinsam:
- Keine weiteren AKW-Laufzeitverlängerungen in Deutschland
- einen weltweiten Ausstieg aus der unverantwortlichen Atomenergie
- sofortige Stilllegung der Atomanlagen in Lingen und Gronau
- keine Einstufung der Atomenergie als nachhaltige Energieerzeugung/Streichung von Nuklear aus der EU-Taxonomie
- EURATOM-Vertrag kündigen
- Keine Einleitung von radioaktivem Wasser ins Meer, egal ob in Fukushima oder anderswo!