Atomausstieg
Atomkraftgegner widersprechen EnBW
In dem SWR Beitrag "Wie sich das AKW Neckarwestheim auf den Streckbetrieb vorbereitet" vom 25.10.2022 gibt es folgenden interessanten Absatz:
Atomkraftgegner widersprechen EnBW
Der Bund der Bürgerinitiativen Mittlerer Neckar e.V. widerspricht in einer schriftlichen Reaktion den Angaben der EnBW. In der Mitteilung an den SWR heißt es zu den Rissen in den Rohren, die "Risse lassen sich nicht beseitigen, und nicht verschließen, [sic] und sie wurden auch nicht verschlossen". Zudem heißt es zu der Aussage der EnBW, die Rohre seien dicht: "Es ist entlarvend, dass die EnBW stereotyp immer wieder etwas widerlegen will, was gar niemand gesagt hat. Es zeigt [...], dass die EnBW vom eigentlichen Problem ablenken will, nämlich der fehlenden Reststabilität ("Resttragfähigkeit") der angegriffenen Rohre."
Link zum vollständigen Artikel:
https://www.swr.de/swraktuell/baden-wuerttemberg/heilbronn/enbw-details-zu-streckbetrieb-akw-neckarwestheim-brennelemente-sicherheit-100.html
Grüne: Basta-Entscheidung von Olaf Scholz zum AKW Emsland unnötig und falsch
Julia Willie Hamburg und Christian Meyer nahmen für Bündnis 90/Die Grünen im Landtag Niedersachsen Stellung zur Kanzler-Entscheidung für einen befristeten Streckbetrieb des AKW Emsland (18.10.2022):
"Dass Olaf Scholz die Richtlinienkompetenz für einen befristeten Weiterbetrieb des Atomkraftwerks Emsland gezogen hat, ist unnötig und ohne fachlich Grundlage. Sie blockiert den Ausbau und die Nutzung der Erneuerbaren Energien. Denn an den bisherigen Fakten - den Ergebnissen des Stresstests sowie an der Energiesituation in Niedersachsen hat sich nichts geändert. Der Stresstest der Bundesregierung hat im Weiterbetrieb dieses Reaktors ausdrücklich keinen Nutzen gesehen. Im Gegenteil: Für den Strom aus dem AKW Emsland werden schon jetzt regelmäßig Windräder abgeschaltet. Insofern fehlt jede energiepolitische Begründung für diese Entscheidung. Das Sicherheitsrisiko jedoch steigt."
Bitte lesen Sie die vollständige Pressemitteilung unter:
https://www.fraktion.gruene-niedersachsen.de/presse/pressemeldungen/artikel/gruene-basta-entscheidung-von-olaf-scholz-zum-akw-emsland-unnoetig-und-falsch.html
Stromversorgung gesichert – ohne AKW
Gelesen im .ausgestrahlt-Magazin Nr. 56 (Okt./Nov./Dez. 2022), online verfügbar über diesen Link
Der Stresstest 2.0 zeigt: Deutschland könnte selbst im ungünstigsten, extrem unwahrscheinlichen Szenario in der Stunde der maximalen Netzbelastung viel mehr Strom erzeugen, als verbraucht wird. Sogar im südwestdeutschen Netzgebiet sind dann noch zahlreiche Kraftwerke ungenutzt.
Annahmen des Extremszenarios (+++):
- Weiterhin massive Ausfälle bei französischen AKW (nur 40 von 68 GW verfügbar)
- Ausfall von 8,25 GW (Reserve-)Kraftwerken in Deutschland
- Ausfall der Hälfte der Gaskraftwerke in Süddeutschland und Österreich wegen Gasmangel
- 1 Mio. Heizlüfter, die ungeachtet der Betriebskosten nonstop laufen (+2,5 GW, +5 TWh)
- Alle AKW wie gesetzlich vereinbart zum 31.12.2022 abgeschaltet
Im- & Export:
Deutschland kann selbst in dieser Extremsituation mehr als 3 Gigawatt Strom exportieren oder durchleiten. Für einen noch größeren Export (insbesondere nach Frankreich oder in die Schweiz), wie ihn das aktuelle Strommarktdesign erlaubt, fehlen nicht Kraftwerkskapazitäten, sondern Stromleitungen..ausgestrahlt fordert:
- Schluss mit der unbegründeten Panikmache vor angeblichem Blackout
- Es darf nur Strom exportiert werden, der auch transportiert werden kann
- Alle AKW jetzt abschalten – spätestens am 31.12.2022
Weitere Informationen zum Stresstest 2.0 unter:
05.09.2022 - Pressemitteilung des BMWK: Stresstest zum Stromsystem: BMWK stärkt Vorsorge zur Sicherung der Stromnetz-Stabilität im Winter 22/23
Bericht zur Lage der Atomindustrie 2022: Russland dominiert weltweiten Markt
Aus der Pressemitteilung von Jutta Paulus vom 05.10.2022:
Zum soeben veröffentlichten „World Nuclear Industry Status Report 2022“, dem jährlich erscheinenden Bericht zur weltweiten Lage der Atomindustrie, kommentiert die Energieexpertin und grüne Europaabgeordnete Jutta Paulus, Mitglied im Umweltausschuss, stellvertretendes Mitglied im Industrieausschuss des Europäischen Parlaments:
„Der neue Bericht zur Lage der Atomindustrie zeigt die überwältigende Vorherrschaft Russland im internationalen Atommarkt. 20 Reaktoren werden derzeit von russischen Energieunternehmen gebaut, davon 17 außerhalb der Russischen Föderation.
Es wird keine europäische Energiesouveränität geben, solange Atomkraftwerke in Europa am Netz bleiben, die von russischen Ersatzteilen und russischen Brennstäben abhängig sind. Jede Diskussion um Laufzeitverlängerungen oder Neubauten ignoriert, dass Europa mit Atomkraft niemals energieunabhängig werden kann. Ein schnellstmögliches Embargo für Uranimporte aus Russland ist überfällig. Die eng verflochtene Zusammenarbeit zwischen europäischen und russischen Unternehmen im Nuklearbereich muss beendet werden.“
Wie viel kostet Atomenergie wirklich?
Gefunden in der Berliner Zeitung vom 28.09.2022:
Artikel von Achim Brunnengräber (Privatdozent am Fachbereich Politik und Sozialwissenschaften der FU Berlin; Leiter am Forschungszentrum für Nachhaltigkeit ein Teilprojekt des Forschungsverbundes TRANSENS – Transdisziplinäre Forschung zur Entsorgung hochradioaktiver Abfälle in Deutschland)
Der Beitrag endet mit den Sätzen:
Für den Übergang ins Zeitalter der erneuerbaren Energien sind AKW – gerade in Kriegszeiten und auch bei möglichen Versorgungsengpässen in Deutschland – im Wärmebereich völlig irrelevant. Je früher der Ausstieg erfolgt, desto weniger Aufgaben, Risiken und Kosten werden an nachfolgende Generationen überantwortet. Im Ausbau der erneuerbaren Energien liegt der Kern der Zeitenwende, nicht im Fortschreiben von Problemen, die ungesagt bleiben.
Lesen Sie den vollständigen Artikel unter:
https://www.berliner-zeitung.de/open-source/atomkraft-laufzeitverlaengerung-blackouts-in-der-akw-debatte-wie-viel-kostet-atomenergie-wirklich-li.268920