Zwischenlager/Endlager
Warten auf das Endlager aus der Sicht der BGE
Ein Mitglied unserer Gruppe hat unlängst das "Magazin-Einblicke Nr. 16" vom Dezember 2022" postalisch quasi als Werbebeilage über die Zeitung PNN erhalten. Dieses Magazin trägt den Titel "Warten auf das Endlager" und ist auch online verfügbar unter https://www.einblicke.de/magazine/einblicke-16/.
Die Magazin-Redaktion schreibt dazu:
Das Magazin „Einblicke“ informiert über die Endlagerprojekte Standortsuche, Asse, Konrad und Morsleben. Es beleuchtet die Themen aus unterschiedlichen Perspektiven und leistet so einen Beitrag zur gesellschaftlichen und politischen Diskussion zum Thema Endlagerung radioaktiver Abfälle. Das Magazin erscheint als Asse Einblicke, Konrad Einblicke, Morsleben Einblicke und Standortauswahl Einblicke. Die Hefte werden regional oder national als Pressebeilage verteilt und können auch im Abonnement bezogen werden.
Das Magazin wird von Studio ZX produziert und von der Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) herausgegeben. Die Beiträge werden von Journalistinnen und Journalisten verfasst, deren Beiträge die Meinungen der Autoren wiedergeben. Das Magazin findet online seine Ergänzung im Informationsportal einblicke.de
So viel Russland und Öl steckt im deutschen Atomfonds KENFO
KENFO schreibt auf seiner Webseite:
Der KENFO ist eine öffentlich-rechtliche Stiftung, die durch Gesetz gegründet wurde, um die Finanzierung der Zwischen- und Endlagerung radioaktiver Abfälle aus der gewerblichen Nutzung der Kernenergie zur Erzeugung von Elektrizität in Deutschland sicherzustellen.
"Fonds Professionell online" schreibt über die Recherchen vom Handelsblatt vom 07.12.2022:
... So hatte der Atomfonds Ende 2021 mehr als 200 Millionen Euro in russische Aktien und Staatsanleihen investiert – zu einem Zeitpunkt, als der Aufmarsch der russischen Truppen in vollem Gange war. ...
Für Stirnrunzeln bei Beobachtern sorge auch, dass der Fonds jahrelang in die Luxemburger Adler Group investierte. Der Immobilienkonzern steht seit Monaten wegen fragwürdiger Deals in der Kritik, Kommunen werfen ihm Bodenspekulation vor. Der Aktienkurs ist mittlerweile um 86 Prozent eingebrochen....
Nach der Lektüre dieser Analyse schwindet immer mehr der Glaube daran, dass Deutschland das Problem der Endlagerung der radioaktiven Hinterlassenschaften der Energiekonzerne mit einem solchen Fonds in den Griff bekommen kann.
Weiterlesen: So viel Russland und Öl steckt im deutschen Atomfonds KENFO
Atom-Endlager kommt nicht vor 2046
Gelesen in der Süddeutschen Zeitung vom 11.11.2022 (ein Narrenstreichen zum 11.11.?):
Eigentlich sollte bis 2031 der Ort feststehen, unter dessen Boden Deutschlands radioaktiver Müll entsorgt werden soll. Nun zeigen interne Unterlagen: Das ist völlig unmöglich.
Gelesen in der Tagesschau vom 11.11.2022:
Demnach würde es im langsameren Szenario sogar erst 2068 eine Entscheidung geben. Die Auswertung geologischer Daten und auch die Entwicklung der nötigen Methoden verlange mehr Zeit, sagte BGE-Geschäftsführer Steffen Kanitz der Zeitung. "Der Aufwand hat sich sukzessive ergeben."
"Bildungsmaterial Atommüll" für Schulen
Tipp aus dem Newletter 05/2022 von atommüllreport.de:
Atommüll ist ein Zukunftsthema. Unbestritten wird Atommüll noch über mehrere Jahrzehnte in oberirdischen Zwischenlagern aufbewahrt werden müssen. Das heißt, es wird die heutige Generation von Schülerinnen und Schülern sein, die sich in den nächsten Jahrzehnten mit der sicheren Verwahrung der radioaktiven Abfälle auseinandersetzen muss. Schließlich handelt es sich um Stoffe, die teilweise Millionen Jahre gefährlich für Mensch und Umwelt bleiben.
Deshalb haben wir Bildungsmaterialien entwickelt, die helfen sollen, sich mit den Folgen der Atomenergienutzung und den Herausforderungen einer sicheren Lagerung von Atommüll zu beschäftigen. Das modular aufgebaute Material orientiert sich am Schulunterricht Sekundarstufe I und II (ab Jahrgang 9/10), kann aber auch in der Projektarbeit oder Erwachsenenbildung eingesetzt werden.
Es ist für den Einsatz in verschiedenen Fächern geeignet. Es bietet sich an, die Unterrichtseinheit in Abstimmung verschiedener Fachrichtungen im Unterricht zu behandeln. Je nach Fachrichtung können einzelne Module stärker gewichtet und mit fachspezifischem Wissen angereichert werden.
„Kein Atommüllklo in Sicht“ – Entsorgungskonzept für Atommüll aus Biblis ist gescheitert
Pressemitteilung des BUND vom 08.02.2022:
„Das Entsorgungskonzept für den Atommüll aus dem AKW Biblis ist gescheitert. Wenn aus guten Gründen niemand den Atommüll haben will, dann muss er auf dem Gelände des Atomkraftwerks in Biblis bleiben, und zwar möglichst sicher verpackt.“
Der Landesverband Hessen des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND Hessen) sieht das hessische Entsorgungskonzept für Atommüll aus Biblis als gescheitert an.
„Wir erwarten heftigen Widerstand der Betreiber von Müllentsorgungsanlagen gegen die beabsichtigte Verteilung von Atommüll auf Mülldeponien und Müllverbrennungsanlagen“, sagt Dr. Werner Neumann, Atomexperte im BUND-Landesvorstand, und verweist auf das gesetzliche Gebot des Strahlenschutzes zur Minimierung der radioaktiven Belastung. Sollte das Land Hessen dennoch einen Betreiber zur Müllannahme verpflichten, verlangt der BUND Hessen eine genaue Prüfung, ob die Annahmen des zugrunde liegenden 10 Mikrosievert-Konzepts erfüllt sind.
Vor einem Jahr stellte der Hessische Landtag mit Stimmen von CDU und Bündnis 90 / Die GRÜNEN, fest, dass die beim Abbau des AKW Biblis „entstehenden, freigemessenen und daher ungefährlichen Stoffe entsprechend den gesetzlichen Anforderungen auf hessischen Deponien ordnungsgemäß zu entsorgen“, sind, „weil es in Hessen entsprechende und geeignete Deponien gibt:“
Am 13. Januar 2022 teilte die Hessische Umweltministerin, Priska Hinz, auf Anfrage der SPD-Fraktion im Landtag mit, dass der zuständige Landkreis Bergstraße 200 Deponiebetreiber angefragt hätte, jedoch keiner bereit war, den „freigemessenen“ Atommüll anzunehmen.
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Ob das Verfahren der Freigabe überhaupt rechtmäßig ist, ist Kernpunkt der seit August 2017 anhängigen Klage des BUND vor dem Hessischen Verwaltungsgerichtshof, über die voraussichtlich in diesem Jahr entschieden werden wird.
Lesen Sie die gesamte Pressemitteilung unter:
https://www.bund-hessen.de/pm/news/entsorgungskonzept-fuer-atommuell-aus-biblis-gescheitert/