In diesen Tagen gibt es wieder viele Schlagzeilen in den Medien bezüglich der Situation des radioaktiven Atommülls in der Schachtanlage ASSE II. Im "der Freitag" kann man z.B. lesen:
Bergung des Atommülls gefährdet: Beunruhigende Fakten über das Endlager Asse II
Radioaktive Abfälle Die Schachtanlage Asse II hätte nie als Endlager genutzt werden dürfen. Der dort eingelagerte Atommüll muss wieder raus. Ob die Bergung klappt, ist offen. Was ist passiert? ... Ob eine Bergung noch möglich ist, angesichts des eindringenden Wassers, ist im Moment offen, wie das Umweltministerium in einem Pressestatement erklärt."
Bei solchen Resultaten menschlichen Fehlverhaltens, geboren aus der Anwendung von neuen Technologien aber ohne das notwendige Wissen, ohne vorausschauende gesetzlichen Regelungen, in einem politischen System, das Wegschauen wollte und mit rekrutierten ausführenden Akteuren auf den unterschiedlichsten Ebenen ... werde ich unwillkürlich immer wieder an Roger Willemsen erinnert:
„Wir waren jene, die wussten, aber nicht verstanden, voller Informationen, aber ohne Erkenntnis, randvoll mit Wissen, aber mager an Erfahrung. So gingen wir, von uns selbst nicht aufgehalten....Was werden zukünftige Generationen über uns denken, wenn wir bereits Geschichte sind?"
Wußten Sie eigentlich, dass
- das Bundesforschungsministerium die Gesellschaft für Strahlen- und Umweltforschung (heute: Helmholtz-Zentrum München) 1965 beauftragte, die Endlagerung radioaktiver Abfälle in der Schachtanlage Asse II zu erforschen (Geschichte der Schachtanlage Asse II) und dass
- das Hahn-Meitner-Institut (früher: Institut für Kernforschung), Berlin (HMI) ca. 2909 Gebinde mit einer Gesamtaktivität von 2470 Ci= 91.39 TBq in die Schachtanlage Asse II einlagern ließ (AG Asse Inventar - Abschlussbericht zusammengestellt durch Helmholtz Zentrum München 31.08.2010).