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Deutscher Atomlobbyist auf Putins Gehaltsliste
Gefunden im online Magazin "ERNEUERBARE ENERGIEN" vom 22.09.2022:
In der Atombranche gibt es ähnliche Verflechtungen mit Russland wie im Gashandel. Green Planet Energy hat die Verbindungen zwischen Strippenziehern in Deutschland und bei den Russen analysiert.
In der Atombranche gibt es ähnliche Verflechtungen mit Russland wie im Gashandel. Der Vorstandsvorsitzende des deutschen Atomlobby-Verbands Kern D, Thomas Seipolt, fungiert nicht nur als oberster deutscher Atomlobbyist, sondern auch als Chef einer deutschen Tochterfirma der russischen Energiegesellschaft Rosatom. Er nutzt die aktuellen Gas-Krise, um für mehr Unabhängigkeit von fossilen Energieträgern und für einen Weiterbetrieb von Atomkraftwerken zur Energiesicherung auch über den Jahreswechsel hinaus zu werben. Nun fordern Green Planet Energy diese Personalunion samt Verflechtungen im Atomsektor sofort zu beenden.
Das deutsche Unternehmen Nukem Technologies GmbH – mitverantwortlich für den Rückbau der hiesigen Atomkraftwerke – ist fest in der Hand des staatlichen russischen Konzerns Rosatom. Und der Geschäftsführer der Tochterfirma Nukem Technologies Engineering Services GmbH, Thomas Seipolt, ist als Vorstandsvorsitzender des Vereins Kerntechnik Deutschland (KernD) zugleich der höchste deutsche Atomlobbyist. Damit existiere eine direkte Verbindung der von Wladimir Putin selbst gegründeten staatlichen Atomagentur Rosatom in die deutsche Atomlobby, ohne dass dies einer breiten Öffentlichkeit bewusst wäre, kritisiert Sönke Tangermann, Vorstand der Ökoenergiegenossenschaft Green Planet Energy.
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https://www.erneuerbareenergien.de/energiemarkt/energiemaerkte-weltweit/deutscher-atomlobbyist-auf-putins-gehaltsliste
Warum Atomkraft uns jetzt gar nicht hilft
Christoph Bautz (Diplom-Biologe, Politikwissenschaftler, Geschäftsführender Vorstand des Campact e.V.) schrieb am 12.08.2022 im Campact-Blog:
Atomkraft weiterlaufen lassen - das fordern Union und FDP, angetrieben von Konzern-Lobbyisten. Dabei helfen uns AKWs gar nicht dabei, die Energiekrise zu überwinden. Lesen Sie hier die Fakten zu den vier größten Irrtümern.
Deutschland diskutiert über die Verlängerung der Atomkraft. Was vor zwei Monaten noch völlig unrealistisch erschien, ist jetzt zentrale Debatte des Sommers. Die Frage ist, ob angesichts drohender Energieengpässe und stark steigender Energiepreise Atomkraft doch eine Zukunft haben sollte – und die letzten drei Meiler nicht wie geplant Ende des Jahres vom Netz gehen. Schon Ende des Monats könnten der Debatte konkrete politische Beschlüsse folgen. Dann nämlich will Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) die Ergebnisse eines Stresstests über die Energieversorgung im Winter präsentieren.
Täglich erreichen uns nun bei Campact Zuschriften von verunsicherten Bürger*innen. Braucht es nicht doch einen Wiedereinstieg in die Atomkraft? Oder zumindest den so genannten Streckbetrieb, bei dem die Brennelemente der letzten drei AKWs noch über den Jahreswechsel hinaus abgebrannt werden?
Auf den ersten Blick erfordern ungewöhnliche Zeiten ungewöhnliche Antworten. Und keine ideologischen Reflexe oder das Festklammern an vor zehn Jahren getroffenen Beschlüssen. So wie jüngst, als die Regierung entschied, den Kohleausstieg für einige Monate auszusetzen, um Gas zu sparen. Oder kurzzeitig schwimmende LNG-Terminals an der Nord- und Ostsee zu installieren, um Flüssig-Gas zu importieren. Ist dann nicht auch ein pragmatischer Umgang mit dem Atomausstieg richtig?
Auf den zweiten, genaueren Blick zeigen die Fakten, dass die Lage hier ganz anders ist als bei Kohle und LNG-Terminals – und ein Ausstieg aus dem Ausstieg keine gute Idee ist. Warum wir von Campact zu diesem Schluss kommen, will ich anhand der häufigsten Einschätzungen von Bürger*innen analysieren, die uns gerade erreichen.
Im weiteren Text wird auf folgende Irrtümer eingegangen:
- “Unsere AKWs sind doch sicher genug.”
- “Ein paar Monate mehr Atom-Laufzeit – das macht doch nichts.”
- “Wir brauchen Atomkraft, sonst frieren wir alle. Und dann gibt es eine ‘Wutwinter-Bewegung’ von rechts.”
- “Aber Atomkraft hilft doch dem Klima.”
Konrad-Adenauer-Stiftung: "Renaissance der Atomkraft?"
Die Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS) ist eine parteinahe Stiftung in der Rechtsform eines Vereins, die ideell der Christlich Demokratischen Union nahesteht, die sich am 01.07. dem Thema Atomkraft widmen will. Dazu erhielten wir folgende Vorab-Analyse:
Liebe WannseeAktive,
zum Glück muß ich mir diese Veranstaltung nicht antun. V. Wendland habe ich in diesem Monat zum Thema bei der "Phönix-Der Tag - Runde" erlebt, wie auch z.Zt. der Endlager Konferenzen. Sie entwickelt sich zu einer merkwürdigen Angriffs-Nummer gegen Nuklear-Kritik, die nicht sachorientiert ist. In der Phönix Runde war sie derart emotional angriffslustig, daß es mir die Sprache verschlug. Vor allem, weil sie nicht vor plumper Lügerei zurückschreckt. Sie hat doch wahrlich behauptet, alle, EU Länder und weltweit, stiegen wieder auf Nukleare Energieerzeugung ein, nur Deutschland nicht. Und Deutschland müsse seinen Strombedarf durch franzöischen Stromeinkauf deichseln. Und die franzöischen AKW seien absolut sicher und störungsfrei im Betrieb. Das ist nachweislich falsch u. einfach zu widerlegen (1). Sie ist ein Problem, weil die selbstbewußte Schamlosigkeit ihrer Falschinformationen auf Menschen ohne Fachkenntnisse überzeugend wirken könnte. "So bezieht Frankreich seit Jahresbeginn 2022 bis auf wenige Ausnahmen täglich Strom aus Deutschland in einer Größenordnung von bis zu über 100 Gigawattstunden (GWh) pro Tag. Dies entspricht der Leistung von drei konventionellen oder nuklearen Großkraftwerken. Oder anders gesagt: Die letzten drei deutschen Atomkraftwerke laufen nur noch für den Stromexport nach Frankreich "
V. Wendland spricht die Sprache des Populistischen - eine deutsche Nuklear-Trumpistin und bedient die AKW-Scheinlösung für unsere Energiesituation.
Entnervt, D.
(1) Niklas Záboji "Jedes zweite Kernkraftwerk in Frankreich produziert nicht" vom 27.06.2022 in der FAZ
(2) "Frankreich: Spannungsrisskorrosion legt Atomkraftwerke lahm" vom 24.06.2022 von atommuellreport.de
Öffentlich rechtliche "Meinungsmanipulation"
Letzten Sonntag (22.05.2022) gab es im ZDF in der "Umwelt-Dokureihe" planet e. einen Film unter dem Titel "Energiesicherheit in Deutschland: Atom - Der Preis der Unabhängigkeit"
Und schon wieder hat ein ZDF Team eine öffentlich rechtlich finanzierte "Meinungsmanipulation" produziert. Vor Kurzem berichteten wir unter dem Titel "Brauchen wir Atomenergie, um den Klimawandel zu stoppen?" über den Pro-Atom-Film bei den ZDF Youtube Erklärfilmen von "Kurzgesagt". Wenn es doch nur ein schlechter Spielfilm oder eine dumme Quiz-Sendung gewesen wäre - man hätte es einfach vergessen können. Aber das Schlimme ist, dass schlecht recherchierte sogenannte Dokumentationen die Meinung der Zuschauer massiv beeinflussen können. Aber wahrscheinlich liegt es nicht einmal am schlechten Recherchieren, sondern an der vorgegebenen Zielrichtung der Filme-Macher Anna Pflüger und Teresa Liesenfeld.
Unsere Kritikpunkte sind:
"Brauchen wir Atomenergie, um den Klimawandel zu stoppen?"
Gefunden in unserer Mailbox:
Hallo Leute,
kennt ihr den Pro-Atom-Film bei den Youtube-Erklärfilmen von "Kurzgesagt"?
Darin wird auf verkürzte Weise Atomkraft als notwendiger Baustein zur Klimarettung dargestellt. "Kurzgesagt" hat den Film wegen heftiger Kritik schon etwas nachgebessert.
Wir finden den Film weiterhin sehr einseitig. Seine Bilder haben uns zu einem Film mit Argumenten gegen Atomkraft inspiriert. Atomkraft ist nicht CO2-neutral, ein Spiel mit dem Feuer, führt zu weiterem Atommüll, der hunderttausende von Jahren hochgefährlich bleiben wird und verbaut uns den Weg zu einem echten Energiewandel. Sonne, Wind, dezentrale und demokratische Energieerzeugung bieten einen echten Ausweg, statt weiter auf diese gefährliche Großtechnik zu setzen. Schaut euch das Video mal an und verlinkt, twittert, verteilt den Link https://www.youtube.com/watch?v=cXxk1VemGIs auf social-media-kanälen, empfehlt es gern weiter!
Euer Besser-Kurzgesagt-Kollektiv