320px WLP14 ri 0754 Steffi Lemke Bündnis 90 Die Grünen"Am 4. Mai besuchte Bundesumweltministerin Lemke nach mehrfacher Einladung die Schachtanlage Asse II. Gleich zur Begrüßung sagte sie den Bürgerinnen und Bürgern, die sie am Eingangstor erwarteten, dass sie keinen alternativen Standort für die geplanten Atomanlagen in der Tasche hätte. Wie auch, wenn in den letzten 10 Jahren bewusst nicht danach gesucht wurde. ...Wir wollen den Müll auch keinem anderen vor die Haustür kippen. Lt. der WTI/GNS-Studie vo 2011 bedarf es beim Störfall eines Abstands von 4 km von den Atomanlagen zu jedweder Wohnbebauung - anders als beim von der BGE geplanten Standort. Außerdem muss natürlich der Baugrund dafür - anders als auf der Asse - absolut geeignet sein." E.B.

Dazu ein kurzer ZDF frontal Beitrag vom 16.05.2023 mit dem Untertitel "Wohin mit dem Atommüll?" (Video verfügbar bis 16.05.2025)

In der Schachtanlage Asse II lagern seit über 50 Jahren große Mengen an Atommüll. Das ehemalige Salzbergwerk in Niedersachsen ist allerdings einsturzgefährdet: Täglich dringen rund 12.500 Liter Wasser ein.

Im schlimmsten Fall könnte der gefährliche, radioaktive Abfall ins Grundwasser dringen – doch wohin mit dem Atommüll? Anwohner wehren sich gegen ein Zwischenlager vor Ort. Sie fürchten, dass der strahlende Müll Jahrzehnte liegen bleibt, bis in Deutschland ein Endlagerstandort feststeht. Frühere Bundesumweltminister versprachen bereits schnelles Handeln. Passiert ist bislang jedoch wenig. Wird sich das nun mit der grünen Bundesumweltministerin Steffi Lemke ändern?

Zusatzinformationen zur Asse (ungeordnet) sind z.B. zu finden unter

Übrigens hatte 1965 die Gesellschaft für Strahlen- und Umweltforschung (heute: Helmholtz-Zentrum München) den Auftrag vom Bundesforschungsministerium erhalten, die Endlagerung radioaktiver Abfälle in der Schachtanlage Asse II zu erforschen. Dieser Auftrag und der desaströse Ausgang der "Forschung" der Münchner Wissenschaftler ist eines der schwarzen Mosaiksteine in der deutschen Wissenschaftsgeschichte. Diesem Phänomen wird in dem Text "Naturwissenschaftliches Denken und Handeln als Herrschaftsinstrument" unter der Rubrik "Wissenschaftskritk" nachgegangen:

"Wissenschaftler, egal welcher Couleur, sind soziale Wesen, die stetig verändernden Weltbildern ausgesetzt sind, ihre Wahrheiten sind immer abgeleitete Ergebnisse von etwas. Diese abgeleiteten Sachverhalte würden sie in der Welt der Empirie finden ... wenn ihr Berufsverständnis die Suche in dieser Welt gestatten würde ...
Mit einem Eingeständnis dieser Art wäre aber ihre Weltsicht hinfällig ... mindestens aber fragwürdiger. Wo ist der tapfere Forscher, der sich dies eingestehen würde?"
 

 Bild: Gerd Seidel / Lizenz: Creative Commons CC-by-sa-3.0 de