Nukleare Projekte
Wahlkampfgetöse in den letzten Tagen vor der Bundestagswahl
Die Meldung der dpa von heute 10.02.2025 "Neues Verfahren auf dem Prüfstand: Studie: Umwandlung von Atommüll möglich" lässt mich aufhorchen. Von wem wurde das herausgegeben? Dahinter steckt die Sprind GmbH, eine sogenannte "Bundesagentur für Sprunginnovationen". Ich ahne, dass man wieder alte Kamellen neu beleben will - die Transmuation. Dieses mal in Zusammenarbeit mit der Firma "Transmutex".
Doch komisch - noch vor kurzem hatte das BMUV als Auskunft gegeben, dass
- die Transmutation nach dem deutschen Atomgesetz nicht mit der geltenden Rechtslage in Deutschland vereinbar ist.
- Das BMUV fördert keine Forschung hinsichtlich der Kernenergienutzung,
- Das BMUV fördert keine Forschung mit dem Ziel der Errichtung von Transmutationsanlagen
Ja vielleicht reden die Ministerien nicht miteinander? Oder ist es eine zeitlich gut platzierte, von öffentlichen Geldern finanzierte, Wahlwerbung für AfD, CDU/CSU und FDP?
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Kernfusion - Eine Sackgassentechnologie und ein Milliardengrab
Nachfolgender Artikel ist ein Vorabdruck aus der nächsten Ausgabe der 'anti-atom-aktuell', die am 18.2.25 in Druck gehen wird. Zu bestellen ist diese Ausgabe über die website: https://www.anti-atom-aktuell.de/
Dieser Artikel basiert auf der ausführlichen FAQ Sammlung "Bitte Kernfusion nur auf der Sonne! Sammlung von Argumenten gegen die Kernfusion auf der Erde." die von Mitgliedern unserer BI erstellt worden ist und auch auf der Website von 'ausgestrahlt' https://www.ausgestrahlt.de/themen/kernfusion/ unter "Zum Weiterlesen" zu finden ist.
Deutschland braucht angeblich eine „technologieoffene“ Energiewende, das fordern sowohl CDU-Kanzlerkandiat Merz wie nahezu wortgleich die AfD-Kandidatin Weidel. Gemeint ist bei beiden Politikern die Rückkehr zur Atomkraft und die massive Förderung der Kernfusion. Populistisch zugespitzt fordern beide den Abbau der „hässlichen“ Windräder (so Merz, noch schärfer Weidel in Riesa am 11.1.25 „Wir reißen alle Windräder nieder“) und damit eine deutliche Reduzierung der erneuerbaren Stromproduktion. Merz träumt von zwei großen Fusionsreaktoren: "Wir wollen hier den ersten am Netz haben." Aber auch die dritte im Bunde der Klimaleugnerparteien, die FDP phantasiert, „noch vor Mitte des Jahrhunderts“ wird ein Fusionskraftwerk bereitstehen.
Warum dieser Hype um die Kernfusion?
Im Kern geht es bei allen um die Weigerung, das Pariser Klimaabkommen schnellstmöglich in die Praxis umzusetzen. Das Versprechen, 2050 stehe die kommerzielle Nutzung dieser „CO2-freien“ Fusionskraftwerke zur Verfügung, ist die Ausrede und Begründung der Klimaleugner für ihr Nichtstun, jetzt effektive CO2 Reduzierungen vorzunehmen. O-Ton Merz: "Es ist eben gerade nicht so, dass morgen die Welt untergeht. Wenn wir in den nächsten 10 Jahren die Weichen richtig stellen, sind wir auf einem guten Weg", so in einem Interview mit der 'Zeit', vom April 2023.
Was alle Politiker verschweigen: der Bau eines Kernfusionsreaktors ist noch meilenweit, um nicht zu sagen Lichtjahre, entfernt wegen massiver technischer und physikalischer Probleme. Diese sollen nachfolgend kurz skizziert werden.
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Lingen: 28 Stunden Kritik und Rechtfertigung, Hunderte Fragen und doch oft nur ausweichende Antworten ...
Aus dem Newsletter von .ausgestrahlt vom 29.11.2024
Liebe Freund*in,
28 Stunden Kritik und Rechtfertigung, Hunderte Fragen und doch oft nur ausweichende Antworten: Von Mittwochmorgen bis Freitagabend letzter Woche mühten sich die Chefs der Atomfabrik Lingen, die Beteiligung des russischen Staatskonzerns Rosatom und damit des Kremls am geplanten Ausbau der Brennelementfabrik kleinzureden.
Russlands Präsident Putin aber ist beim Erörterungstermin nicht zu übersehen. Gleich zu Beginn der Veranstaltung macht die überlebensgroße Puppe vor der Halle allen deutlich, wer hier unausgesprochen mit am Tisch sitzt und wessen Interessen hier eigentlich verhandelt werden.
Rund 11.000 Einwendungen gegen das Vorhaben waren im Frühjahr beim niedersächsischen Umweltministerium eingegangen. Mehr als 100 Einwender*innen legen nun in den Emslandhallen in Lingen mündlich nach und zeigen, warum der Ausbau eine Gefahr darstellt und abgelehnt werden muss.

„Wenn alle anderen behaupten, etwas zu sehen, traut sich keiner zu sagen, dass ...“
Ist man ein Idealist, wenn man glaubt, dass die EU anhand einer Zwischenbewertung der EU-Organisation Fusion for Energy (F4E), die den Beitrag der EU zum ITER-Projekt leitet, eine tradierte Forschungslandschaft ernsthaft umgestalten will?
Aber vielleicht wird der 'Kaiser' es irgendwann kapieren, dass er eigentlich nackt ist, eine Anspielung von Michael Dittmar (Kernphysiker) auf des Kaisers neue Kleider von Hans Christian Andersen in dem taz Artikel "Energie durch Kernfusion: Für immer ein Traum?" (22. 8. 2020). Dieser Artikel fasst die von Michael Dittmar in zwei Gutachten für die Bundestagsfraktion "Bündnis 90/Die Grünen" benannten vier zentralen Problemfeldern für die Kernfusion zusammen, für die es bisher keine Lösung gibt.
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Gefahr im Verzug: Atomkraftgegner*innen beantragen sofortiges Einschreiten der Atomaufsicht in Lingen
Gestern, am 11.05.2024 hatte das Bündnis AgiEL – Atomkraftgegner:innen im Emsland und .ausgestrahlt eine gemeinsame Pressemitteilung herausgegeben:
Darin heißt es:
Die durch Recherchen von Atomkraftgegner*innen vor wenigen Tagen aufgedeckten Aktivitäten des russischen Staatskonzerns Rosatom und des Betreibers der Brennelemente-Fabrik in Lingen, Framatome ANF, sind nach einer juristischen Bewertung der Atomrechtlerin Michèle John (Kanzlei Günther, Hamburg) als ungenehmigter vorgezogener Ausbau der Brennelemente-Fabrik zu bewerten und damit illegal.
Die Anti-Atom-Organisation .ausgestrahlt hat deshalb gemeinsam mit dem Bündnis AgiEl beim für die Atomaufsicht in Lingen zuständigen Niedersächsischen Ministerium für Umwelt einen Antrag auf sofortiges aufsichtliches Einschreiten gem. § 19 Abs. 3 S. 2 Nr. 3 Atomgesetz gestellt."