Atompolitik
Gericht stoppt den Verkauf von atomaren Brennelementen nach Belgien
Der ehemalige Abgeordnete des Deutschen Bundestages und Autor des Gesetzesentwurfes des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG), Hans-Josef Fell, schrieb folgenden Brief
Liebe Leserinnen und Leser,
2011 hat die Bundesregierung unter Kanzlerin Merkel den Irrweg einer 2010 beschlossenen Laufzeitverlängerung der deutschen Atomkraftwerke korrigiert und den unter Rot-Grün bereits 2000 beschlossenen Atomausstieg Deutschlands bestätigt.
Hauptbegründung von Kanzlerin Merkel dafür war, dass „selbst in einem Hochtechnologieland wie Japan die Risiken der Kernenergie nicht sicher beherrscht werden können“.
Konsequenterweise muss diese Aussage nicht nur für Deutschland, sondern auch für Belgien, Frankreich, die Schweiz, Tschechien und Großbritannien gelten, die zum Teil nur wenige Kilometer von der deutschen Grenze entfernt Kernkraftwerke betreiben. Diese sind alt und damit hochgefährlich. Sie können genauso wenig wie in Japan oder Deutschland „sicher beherrscht werden“ und bedrohen somit auch Deutschland mit einem Super-GAU. Die Konsequenzen wären für ganz Deutschland katastrophal. Daher hätte Kanzlerin Merkel zum Schutze der deutschen Bevölkerung ebenfalls konsequenterweise auch einen europäischen Atomausstieg auf die politische Agenda setzen müssen.
Nichts, aber auch gar nichts haben die Bundesregierungen unter Kanzlerin Merkel zum europaweiten Ausstieg aus dieser „nicht sicher beherrschbaren“ Atomkraft unternommen und setzen dadurch auch die deutsche Bevölkerung permanent den Gefahren eines möglichen GAU oder gar Super-GAU aus.
Im Gegenteil, es gibt nicht einmal erkennbare politische Interventionen der deutschen Regierung gegen die Neubaupläne in den EU-Staaten Polen, Tschechien, Slowakei, Ungarn, Slowenien, Frankreich, Großbritannien und den Niederlanden.
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Arte: "Unser Freund, das Atom - Das Zeitalter der Radioaktivität"
ZDF: Zurück zum Atom - Finnlands nukleare Zukunft
"planet e." begleitet Befürworter und Gegner der Atomkraft in Finnland und präsentiert ihre unterschiedlichen Positionen
28 min vom : unter https://www.zdf.de/dokumentation/planet-e/planet-e-zurueck-zum-atom---finnlands-nukleare-zukunft-100.html
Am 26. April 1986 explodierte der Reaktor-Block Nummer 4 des Kernkraftwerks Tschernobyl in der Ukraine. Auf der internationalen Bewertungsskala für nukleare Ereignisse wurde die Katastrophe erstmals in die höchste Unfall-Kategorie eingeordnet. Das Unglück hat weltweit zum Umdenken im Umgang mit der Kernenergie geführt. Nicht in Finnland. Dort setzt man weiter auf eine nukleare Zukunft.
Es ist erschreckend, wie der finnische Staat versucht, eine hohe Akzeptanz für Atomkraft und das "Atomare Endlager" (im Bau) in der Bevölkerung zu erreichen und damit auch durchaus Erfolg hat! So gibt es in den finnischen Schulen Pflichtunterricht über die "umweltfreundliche und nachhaltige Atomkraft" und auch Pflichtbesuche im "nachhaltigen Atommüll-Endlager" ...
Waldbrand in Tschernobyl-Sperrzone
Beriner Mogenpost (10.04.2020):
Waldbrand führt zu erhöhter Radioaktivität in Tschernobyl. Wegen eines Waldbrandes in der Sperrzone rund um das ukrainische Atomkraftwerk Tschernobyl ist die Strahlungsbelastung 16 Mal höher als normalerweise.
Link zum Artikel: https://www.morgenpost.de/vermischtes/article228855471/Waldbrand-bei-Tschernobyl-Radioaktivitaet-stark-gestiegen.html
Das Umweltinstitut München informiert (7.4.2020) :
Seit dem Wochenende sorgt ein Waldbrand in der radioaktiv kontaminierten Sperrzone rund um das Atomkraftwerk Tschernobyl für Probleme. Auch 34 Jahre nach der Reaktorkatastrophe können erhebliche Mengen an Radioaktivität durch Brände freigesetzt werden, wenn sie einen großen Teil der 2600 Quadratkilometer großen Sperrzone erfassen. Der ukrainische Umweltinspektionsdienst spricht bisher davon, dass 100 Hektar (1 Quadratkilometer) in Flammen gestanden hätten.
Das Umweltinstitut begründet in dem Artikel, warum es auch Jahrzehnte nach der Explosion des Atomkraftwerks in Tschernobyl wichtig ist, Waldbrände frühzeitig einzudämmen.
Link zum Artikel: http://www.umweltinstitut.org/aktuelle-meldungen/meldungen/2020/atom/waldbrand-in-tschernobyl-sperrzone.html
Fukushima ist noch lange nicht Geschichte
Ein Beitrag von Martin Einsiedler im Tagesspiegel (11.03.2020):
"Japan will durch Olympia auch auf den Wiederaufbau Fukushimas aufmerksam machen. Dabei gibt es in der Präfektur immer noch alarmierende Messungen."...Das Desinteresse hierzulande [Deutschland] für die Reaktor-Katastrophe könnte sehr bald umschlagen in echte Beachtung. Denn in diesem Jahr finden vom 24. Juli bis zum 9. August die Olympischen Spiele in Tokio statt, vorausgesetzt das Coronavirus verhindert sie nicht. Im Mai dürfte die Entscheidung fallen, ob die Spiele abgehalten, verschoben oder gleich komplett abgesagt werden. Eine Austragungsstätte wäre auch Fukushima"
Weitere Unter-Überschriften sind:
Im Moment sind Fukushima und Olympia kein großes Thema
In Fukushima sollen Soft- und Baseball gespielt werden
Ein radioaktiver Hot-Spot soll sich auch unweit des Sportzentrums J-Village befinden
Japans Regierung will zeigen, dass die Lage in Fukushima wieder normal ist
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