Interview mit Sebastian Pflugbeil: „Das ist eine ganz perfide Sache“
Im online Magazin multipolar erschien am 09.10.2023 der erste Teil eines sehr lesenswerten und umfangreichen Interviews mit dem Physiker und Bürgerrechtler Sebastian Pflugbeil. Vielleicht erinnern Sie sich noch an Pflugbeil als Minister ohne Geschäftsbereich in der letzten DDR Regierung und als "Mann, der den DDR-Atomausstieg herbeiführte". Der erste Teil des Interviews thematisiert
die zunehmend in den Hintergrund geratenden Risiken der Atomenergie, fehlende Haftung sowie die Indizien für eine geheime deutsche Atomwaffenforschung – die 1986 offenbar zu einem großen Unfall bei Hamburg führte. Pflugbeil beschreibt die personellen Kontinuitäten dieser Forschung seit der Nazizeit und konstatiert: „Das ist ein Geflecht von Themen, die sich gegenseitig besser verstehen lassen, wenn man mehrere davon ansieht und die historische Entwicklung betrachtet.“
Das lange Interview ist teilweise spannender als ein Krimi und man muss einfach weiterlesen!
Link zum Interview: https://www.multipolar-magazin.de/artikel/pflugbeil-interview-teil-1
Update vom 27. November 2023:
Link zum zweiten Teil des Interviews: https://www.multipolar-magazin.de/artikel/pflugbeil-interview-teil-22
Kernfusion: Bagatellisierung durch Verschweigen?
In unserem Beitrag: "Kernfusion im Lawrence Livermore National Lab?" (15.12.2022) zitierten wir das Max-Planck-Institut (MPI) für Plasmaphysik aus deren FAQs zur Frage: "Entsteht bei der Fusion radioaktiver Abfall?". Damals fand man beim Max-Planck-Institut folgende Version, die übrigens noch heute im Webarchiv gespeichert ist:
"Ein Fusionskraftwerk erzeugt radioaktiven Abfall, weil die energiereichen Neutronen, die bei der Fusion entstehen, die Wände des Plasmagefäßes aktivieren. Wie intensiv und wie lang andauernd diese Aktivierung ausfällt, hängt von den Materialien ab, auf welche die Neutronen auftreffen. Deshalb wurden und werden für die Fusion spezielle, niedrig-aktivierbare Materialien entwickelt.
Insgesamt wird ein Fusionskraftwerk während seiner etwa 30jährigen Lebenszeit je nach Bauart zwischen 60.000 und 160.000 Tonnen radioaktiven Materials erzeugen, das nach Betriebsende des Kraftwerks zwischengelagert werden muss.
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Leserbrief an die SZ zu „Können diese Reaktoren den Strom der Zukunft liefern?“
Der Artikel „Können diese Reaktoren den Strom der Zukunft liefern?“ ist in der Süddeutschen Zeitung vom 21./22.10.2023 geschrieben von Theresa Palm erschienen. Dazu erhielten wir folgenden Leserbrief:
Sehr geehrte Damen und Herren,
auch Kernfusion produziert Atommüll und radioaktive Strahlung !
Die im Beitrag erwähnte IAEA, die ihre Mitgliedsstaaten bei der Kernfusion unterstützen will, ist nicht die Internationale Energieagentur, wie Ihre Autorin schreibt, sondern die Internationale A t o m energieagentur. Die Internationale Energieagentur hat das Kürzel IEA und andere Aufgaben. Wie bei der im Artikel angesprochenen Ausschusssitzung im Deutschen Bundestag deutlich wurde, fürchten die Kernfusionsforscher nichts so sehr wie mit der Kern- bzw. Atomenergie in Verbindung gebracht zu werden.Weiterlesen: Leserbrief an die SZ zu „Können diese Reaktoren den Strom der Zukunft liefern?“
Sieben ausländische AKW's um Deutschland - Grund genug, sich auf einen Notfall vorzubereiten!
Das Strahlenschutzgesetz von 2017 gab mit § 98 folgenden gesetzlichen Auftrag:
"Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit bewertet mögliche Notfallexpositionssituationen. Auf seinen Vorschlag erlässt die Bundesregierung einen allgemeinen Notfallplan des Bundes. Der allgemeine Notfallplan des Bundes wird als allgemeine Verwaltungsvorschrift mit Zustimmung des Bundesrates beschlossen."
Nun ist es endlich soweit. Sechs Jahre nach obigem Auftrag hat die Verwaltungsvorschrift mit dem sperrigen Namen "Allgemeine Verwaltungsvorschrift für einen Allgemeinen Notfallplan des Bundes nach § 98 des Strahlenschutzgesetzes (ANoPl-Bund)" das Licht der Welt erblickt!
Dass eine solche Verwaltungsvorschrift auch nach Abschaltung der letzten deutschen AKW's notwendig ist, erkennt man an den zugrunde gelegten Notfall-Referenz-Szenarien:
Präsentation "Wahrheit über Tritium: Fakten vs. Täuschungen"
Die Gruppe "Sayonara Nukes Berlin" hat uns über deren neuste Aktion informiert:
"Wie ihr alle schon wisst, hat Japan leider mit der Verklappung des verseuchten Wassers angefangen. Und ärgerlicherweise verbreitet sich in der ganzen Welt - also nicht nur in Japan, sondern auch in Deutschland!- das beliebte und hartnäckige Narrativ von Atombefürwortern, dass Tritiumwasser nicht gefährlich sei und der Strahlungswert vom Wasser aus Fukushima, das nun ins Meer abgeleitet wird, weit unter dem Grenzwert sei, weswegen man gar keine Sorgen zu machen brauche.
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Partizipativer Workshop des Atommüllreports rund um Uran, Atommüll, Anti-Atom- und Klimabewegung für Nachwuchsforscher*innen, Studierende & junge Aktivist*innen
Anmeldung
Programm: https://www.atommuellreport.de/fileadmin/Dateien/bilder/Projekte-Termine/20231028_Programm_Workshop_Alles_was_strahlt_Atommuellreport_V3.pdf
Das HZB setzt auf Schacht Konrad als Endlager ...
Natürlich ist es nicht nur das Helmholtz-Zentrum Berlin (HZB), sondern es sind alle Betreiber von Rückbauprojekten in Deutschland, die in Schacht Konrad die radioaktiven Abfälle mit vernachlässigbarer Wärmeentwicklung (schwach- und mittelradioaktive Abfälle) entsorgen wollen/ müssen.
Doch als Mitglied der Begleitgruppe im "informellen" Dialog-Verfahren interessiert mich vorrangig die Vorbereitung der Unterlagen zur Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) für den Rückbau des BER II, basierend auf realistischen Szenarien. Übringens ist das UVP-Verfahren (bisher) nur für den BER II vorgesehen, obwohl auf dem Gelände auch noch die Reste vom Vorgänger Reaktor BER I (siehe Ein Untoter - der BER I) stehen. Wenn das HZB im kommenden Jahr die Unterlagen für das UVP-Verfahren einreichen will, muss sich das HZB zu den Rahmenbedingungen positionieren. Und das sind u.a. auch die offene rechtliche Auseinandersetzung bezüglich Schacht Konrad ("Antrag auf Rücknahme bzw. Widerruf des Planfeststellungsbeschlusses Schacht KONRAD") sowie der massive öffentliche Widerstand gegen dessen Inbetriebnahme ("Resolution gegen die Inbetriebnahme des Atommüll-Endlagers Konrad. 30 Räte und Kreistage der Region setzen erneut ein deutliches Zeichen und beschließen den Appell 2022"). Doch die Meldung der letzten Tage "KONRAD wackelt - Statik falsch berechnet" lässt Zweifel an der Kompetenz der Bundesgesellschaft für Endlagerung mbH (BGE) aufkommen.
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Kein kontaminiertes Wasser ins Meer!
Wir erhielten das Flugblatt "Fukushima/Japan: Kein kontaminiertes Wasser ins Meer!" (Stand:27.07.2023), mit der Bitte zur Verbreitung zu folgenden Punkten:
- Fukushima/Japan: Radioaktiv verseuchtes Wasser in den Pazifik?
- Was war in „Fukushima“?
- Was soll ins Meer „abgeleitet“ werden?
- Argumente der japanischen Regierung
- Welche Probleme und Risiken das Vorhaben birgt
- Grundsätze der Vorsorge und Vorbeugung
- „Mentale Dekontaminierung“ und „Rufschädigung“
- IAEA für die Förderung der Atomenergie
- Aus den Augen, aus dem Sinn?
- Deshalb fordern wir:
- Keine Einleitung von radioaktivem Wasser ins Meer, egal ob in Fukushima oder anderswo!
- Ausbau von Kontroll- und Forschungssystemen weltweit für alle Atomanlagen durch unabhängige Organisationen für Monitoring und Analyse der Ökosystemveränderungen und Gesundheitsauswirkungen
- Transparente Kommunikaon und Veröffentlichung von Forschungs- und Monitoringergebnissen
Koreanische Friedensgruppe Frankfurt
FriedensNetz Saar
Das vollständiges Flugblatt kann man hier als PDF herunter laden.
Oberschüler*Innen aus Fukushima erzählen über FUKUSHIMA
Sie waren damals noch ganz klein! Oberschülerinnen und Oberschüler aus Fukushima erzählen über FUKUSHIMA
Zeit: Sonnabend, 05. August 2023,
14.00 Uhr (Einlaß) bis 18.00 Uhr
Ort: Freie Evangelische Gemeinde Berlin-Tempelhof
Wenckebachstraße 5, 12099 Berlin
(U6, Kaiserin-Augusta-Str. )
Veranstalter: NPO EarthWalkers Japan (http://earthwalkers.jp)
Foto: Aus dem Projekt 2019. Die Schülerinnen und Schüler waren in der Fridays for Future Demonstration.
Programm:
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ab ca. 14.15: Vortrag der Deutschen Studiengruppe Energiewende (japanisch) Dozent: Kensuke Nishimura
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ab ca. 15.30: Erfahrungsberichte von 8 Oberschülerinnen und Oberschülern aus Fukushima (englisch)
Die deutschen Übersetzungen werden dabei an der Wand angezeigt.
Endlagerproblematik als TV-Fantasy-Thriller
Die schwedische 8 teilige TV-Serie "White Wall" (je 45 Minuten) thematisiert keines der echten Probleme bei der Endlagersuche und dennoch zeigt es, dass das Thema Atommüll Einzug in die Kino- und Filmindustrie gefunden hat.
Anlass für diese Nachricht war, dass diese Serie nun bei Arte in der Mediathek verfügbar ist. Allerdings muss man sich mit deutschen Untertitel zufriedengeben. Im NDR kann man lesen: "Die schwedische Serie 'White Wall' ist ein packender Science-Fiction-Thriller mit vielen überraschenden Wendungen."
Arte Mediathek: https://www.arte.tv/de/videos/RC-023213/white-wall/
NDR Film-Tipp: https://www.ndr.de/kultur/film/tipps/Mediathektipps-My-different-ways-Notes-of-Berlin-und-White-Wall,mediathektipps188.html
Eine kleine Vorschau auf den Inhalt: https://www.wunschliste.de/serie/white-wall/staffel-1/56618
Der Verschiebe-Wahnsinn von Ahaus
Aus dem Newsletter von .ausgestrahlt.de vom 29.06.2023:
Liebe Freund*in,
was im Betreff nach einer mittelmäßigen deutschen Filmproduktion für einen Privatsender klingt, ist leider Realität. Denn ab 2024 sollen 152 Behälter mit hochradioaktivem Atommüll vom Zwischenlager in Jülich ins Zwischenlager nach Ahaus rollen. Dabei sind beide Zwischenlager gleichermaßen ungeeignet. So gibt es in Ahaus keine ausreichende Möglichkeit, defekte Castoren zu reparieren. Zudem erlischt die Genehmigung des Zwischenlagers dort bereits in 13 Jahren. Niemand weiß, was mit den hochradioaktiven Hinterlassenschaften dann passieren soll.
Diese Castor-Transporte sind gefährlich und überflüssig. Sie setzen Bevölkerung und Umwelt einem absolut vermeidbaren Risiko aus.
...
Herzliche Grüße
Sarah Lahl
und das ganze .ausgestrahlt-Team
Lesen Sie dazu auch die Presseerklärung von .ausgestrahlt.
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